Sardona Trek 2018
Sardona Trek - Die unbekannte Weitwanderung
in den Bergen, durch drei Kantone, im UNESCO Weltnaturerbe
in den Bergen, durch drei Kantone, im UNESCO Weltnaturerbe
Der
Sardona Welterbeweg - von mir kurz und vor allem zur Vereinfachung Sardona Trek
genannt - ist ein Weitwanderweg mit ca. 100km durch die östlichen Kantone
Glarus, St.Gallen und Graubünden. Die Wanderung startet in Filzbach, Glarus
oberhalb des malerischen Walensees und endet im wunderschönen Flims in
Graubünden. Die Route ist in sechs Etappen aufgeteilt und umfasst sechs
Wandertage mit Hütten-Übernachtungsmöglichkeiten, welche meist direkt am Weg
liegen. Pro Tag beträgt der Aufstieg im Durchschnitt 1200 Höhenmeter. Der
höchste Punkt der Wanderung ist mit dem Segnespass kurz vor Flims auf 2600
Meter über Meer auch der letzte Anstieg. Das Besondere am Sardona Trek ist,
dass der Weitwanderweg mich in Mitten des Geschehens des UNESCO Weltnaturerbe
der Tektonikarena Sardona brachte. Denn in keiner anderen Region ist die
Entstehung von Gebirge so schön und eindeutig erkennbar. Ach ja, und UNSECO
Weltnaturerbe gibt es in der Schweiz nur drei! Entlang der weit herum
sichtbaren Linie, der Glarner Hauptüberschiebung, schoben sich 270
Millionen Jahre alte Gesteine über eine Distanz von 35 Kilometern auf nur 40
Millionen Jahre alte Gesteine.
Mit einem
prall gefüllten Rucksack von ca. 16 Kilogramm ging es also los! Geplant waren
drei Übernachtungen im Zelt und zwei in Hütten.
Mein Sardona Trek Highlight - der Sprung in den Plattensee nach dem Heidelpass |
Tag 1 – 25'000 Schritte
Filzbach
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Murgsee
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13.6km
|
Ca. 6h
|
1581+
|
475-
|
Murgseehütte
|
Wie immer,
wenn ich "verreise" starten Ferien bei mir stressig. So dass ich fast
den Bus verpasse oder immer panisch denke "etwas habe ich bestimmt
vergessen". So auch dieses Mal. Von mir Zuhause in Flims bis nach Filzbach
zeigte das SBB App ganze drei Stunden an. Doch meine Mama und mein Bruder Andri
willigten ein, uns in Filzbach abzuladen, sodass wir nach 50 Minuten in am
Start ankamen. Mit uns meine ich Christian und mich. Denn nach dem Bernina Trek
im Sommer 2017 bin ich dieses Mal nicht alleine unterwegs. Also haben Mama und
Andri uns nach Filzbach gefahren und so kamen wir schon nach 50 Minuten an.
Unglaublich, wenn man denkt, dass ich für den "Nachhauseweg" sechs
Tage brauchen werde.
In Filzbach
konnte ich beim Restaurant Kerenzerberg noch etwas zum Frühstück kaufen. Eine
Nussstange, auch "Meitschibei" genannt – wohl eine Glarner
Spezialität. Danach kam die erste wichtige Diskussion auf: Bahn nehmen von Filzbach
nach Habergschwänd oder direkt unter der Bahn den Weg hochlaufen. Wir waren ja
noch fit und der Tag jung – doch direkt unterhalb des Sessels hochlatschen auf
einer Teerstrasse – Nein Danke, darauf steh ich echt nicht. Die Bahn kostete 11
Franken pro Person.
Oben
angekommen ging der Weg nach Links weg und schon bald kamen wir zum Talalpsee. Als
wäre der See umgeben von Bergen und grünen Wiesen nicht schon genug schön,
spielten doch tatsächlich zwei auf ihrem Alphorn direkt am See. Heimelig und
total schweizerisch hörte man den Klang durch gesamte Tal. Als Asiate wäre ich
wohl komplett ausgeflippt. In den Bergen um den Talalpsee gibt es übrigens auch
Höhlen zum Besichtigen. Mit sechs Wanderstunden sollte der erste Tag gemütlich
werden und die ersten Höhenmeter hatten wir ja bereits mit der Bahn
zurückgelegt. Doch der Anstieg nach dem See ins Bergsturzgebiet war streng. Es
war zwar nicht extrem heiss aber drückend und man kam beim ersten Anstieg
ordentlich ins Schwitzen. Oben angekommen fühlte ich mich direkt wohl. Weniger
Wald und mehr Berge, sodass man den sehr blauen Spanneggsee bewundern konnte.
Der nächste Anstieg brachte und auf 1838 Meter zum Mürtschenfurggel. Es regnete
leicht und wir suchten kurz Schutz unter einem Dach der Alphütte bei der oberer
Mürtschen wo es sehr moosig und sumpfig war. Auch sah ich besonders oft sehr
rote Steine Der letzte Anstieg des Tages war dann auch schnell geschafft. 1984
Meter über Meer auf dem Murgseefurggel konnten wir unser Ziel bereits erkennen.
Den Murgsee - was für ein majestätischer Anblick! Wir konnten bereits die
Murgseehütte sehen und wollten an einem schönen Platz am See zelten. Doch unten
angekommen wurden wir von unzähligen Mücken angegriffen. Kein idealer
Schlafplatz. Wir wanderten um den See herum und fanden bei den grossen
Steinblöcken am hinteren Seeende einen fast Mückenfreien und trockenen
Zeltplatz direkt am See. Schnell wurde es kalt und grosse dunkle Wolken
näherten sich uns. So assen wir schnell unsere Tortellini mit Rahm aus dem
Gaskocher und ab ins Zelt. In der Nacht regnete es wirklich Vollgas! Aber mein
Zelt ist spitze und hielt komplett dicht.
Tag 2 – 26'000 Schritte
Murgsee
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Spitzmeilenhütte
|
12.6
|
5h
|
902+
|
622-
|
Spitzmeilenhütte
|
Nach
jeder Nacht im Zelt ist meine erste Handlung nach dem Aufwachen die Zeltplanen
öffnen und nach dem Wetter schauen. Und siehe da - nach der
Weltuntergangsstimmung von letzter Nach weckte uns am Morgen die Sonne! Ich bin
sofort aufgestanden und habe mich mit meinem E-Book auf die Steinblöcke an die
Sonne gesetzt. Christian kam später verschlafen dazu und kochte sich erst
einmal einen Kaffee. Wir liessen das Zelt noch etwas trocknen und sind deshalb
erst um 10.00 Uhr los gelaufen über den Widersteinerfurgglen. Ach ja, Furggel
bedeutet übrigens Pass. Mit über 2000 Meter über Meer war dieser als der bisher
höchste Pass und bereits der Dritte. Danach ging es auf der linken Seite dem
Berg entlang und rechts in die Tiefe. Wir sahen viele kleine herzige Hütten und
am Mittag vor dem grossen Anstieg badete ich meine Füsse im Fluss kurz vor
Lüsermatt.
Der
nächste Pass war der Wissmeilenpass und so kämpften wir uns über Schneefelder
und steinige Wege auf über 2400 Meter über Meer. Auf dem Pass sahen wir einen
Abzweiger zum Spitzmeilen, welcher nur 25 Minuten anzeigte. Das Wetter war
jedoch neblig und die Sicht somit schlecht. Doch ich war im Gipfelfieber uns so
entschlossen wir uns trotzdem zur Spitzmeilenhütte via Madsee abzusteigen und
bei besserem Wetter am nächsten Tag einen Umweg zu laufen und den Spitzmeilen
zu besteigen. Der Umweg nervte mich zwar bereits jetzt, doch es war eine sehr
vernünftige Entscheidung auch wenn 25 Minuten extrem lockten. Nach ca. 40
Minuten erreichten wir die vor 10 Jahren renovierte Spitzmeilenhütte. Da wir im
Juni wanderten, dachte ich an eine ruhige Zeit in der Hütte, doch gleich zwei
Schulklassen waren für die Nacht auch in der Hütte einquartiert und somit war
es mit der Ruhe definitiv vorbei. Zum Abendessen gab es Suppe, Salat, Spagetti
und Schoggi Creme. Christian und ich spielten noch Scala 40 wobei ich natürlich
unbedingt erwähnen muss, dass ich dreimal gewonnen habe. ;) Nach dem Essen
fragten wir die nette Hüttencrew (Esther, Elvira und Walter) noch nach dem
Spitzmeilen. Wäre keine grosse Sache, und mit Ketten gesichert. Nur die losen
Steine seien etwas heikel. Aber mit viel Vorsicht würde das schon klappen. Wir
schauten auf der Terrasse wie die Sonne hinter den Bergspitzen unterging und
schliefen im geheizten Winterraum, weil sonst die Hütte komplett voll war.
Tag 3 – 42'000 Schritte
Spitzmeilenhütte
|
Weisstannen
|
16.2
|
6h
|
437+
|
1530-
|
Batöni
|
Die Nacht
war überraschend ruhig und um 07.30 Uhr gab es leckeres Frühstück. Kleine
Anekdote: Die Toilette des Winterraums, wo wie unser Lager hatten, war bei den
Schülern sehr beliebt als zweites WC. Deshalb roch es in unserem Zimmer auch
wirklich hervorragend, als wir nach dem Frühstück zurückkamen. Und von Zustand
der Toiletten will ich gar nicht erst anfangen… Wir starteten um 09.00 Uhr
unseren Umweg zum Spitzmeilen auf 2501 Metern über Meer. Nach ungefähr einer
Stunde kamen wir beim Einstieg an und deponierten unsere Rucksäcke. Dann ging
es nochmals fünf Minuten mit Hilfe von Stahlketten auf den Gipfel. Die ca. 400
Höhenmeter zusätzlich hatten sich gelohnt! Ich konnte nämlich bereits Flims in
der Ferne erkennen mit den Tschingelhörnern und dem Vorab Gletscher. Ein
schönes Gefühl in die Heimat blicken zu können und bereits das Ziel vor Augen
zu haben. Nach dem Spitzmeilen mussten wir uns aufgrund des noch vielen Schnees
den Weg zum Fansfurggla "suchen". Der Wegweiser gab 2h20min bis zum
Madchopf an. Dieser Teil der dritten Etappe hatte mir besonders gut gefallen.
Meistens liefen wir über den Grat und haben unendlich viele verschiedene Blumen
gesehen. Kurz vor dem Oxni (nach dem Oxni hätte ich einen traumhaften
Schlafplatz entdeckt) machten wir eine Mittagspause und bei der vorderen Mad
gab es zwei Alphüttli mit einem sehr kleinen See. Ich konnte nicht andern uns
musste mich kurz erfrischen. Also sprang ich rein und wartete bis mich die
Sonne wieder trocknete.
Dann aber
wurde aus Spass ernst. 1600 Höhenmeter bergab bis ins Weisstannental auf knapp
1000 Meter über Meer. Um 18.00 Uhr kamen wir in Weisstannen an und entschieden
uns nach einem Zeltplatz Ausschau zu halten. Dauerte dann aber nochmals drei
Stunden und so kamen wir extrem erschöpft oberhalb von Batöni bei den Alp
Valtüsch an. Um 21.00 Uhr bauten wir unser Zelt auf 1862 Meter über Meer auf
und wuschen uns am Bach den vielen Schweiss weg. Gegen Ende des Tages nochmals
schnell fast 900 Höhenmeter zu wandern war etwas zu viel für mich. Insgesamt
waren wir 10 Stunden am Wandern und ich war so am Ende, dass ich für alle zu
müde war, nicht mehr reden wollte und kaum die Energie dazu fand meine
Schlafmatte aufzublasen. Ich ass meine Pasta Primavera von TreknEat während die
Wolken sich Rosa färbten und schlief glücklich und kaputt ein.
Tag 4 – 23'000 Schritte
Batöni
|
Sardonahütte
|
16.1km
|
7h
|
1643+
|
490-
|
Sardonahütte
|
Dank der
Vorarbeit des dritten Tages sollte Tag 4 gemütlich werden. Wir liessen und von
der Sonne wecken und assen gemütlich Frühstück auf dem grossen Stein neben dem
Zelt in der Sonne. Obwohl fast 900 Höhenmeter der heutigen geplanten 1650
Höhenmeter bereits "erledigt" waren, war ich etwas demotiviert. Der
Heidelpass jagte mir Angst ein, weil ich genau sah wie steil es den Berg
hochgeht. Meine Energiereserven waren nicht vollgeladen und so zweifelte ich
auch an der Entscheidung, dass wir erst so spät starteten und besser doch nicht
ausgeschlafen hätten. Der fast schon grausame Heidelpass war wirklich eine
Tortur. In der prallen Hitze nochmals 800 Höhenmeter und dieses Mal so richtig,
richtig steil. Der Weg war teilweise nicht mehr sichtbar, weil Schnee- und
Gerölllawinen diesen stark beschädigten. Ein weiterer Grund warum man sich an
Saison Zeiten halten sollte. Ich empfehle den Sardona Trek nicht vor dem Juli
zu machen. Denn die Schneefelder nach dem Heidelpass waren machmal hart
gefroren und gefährlich. Ausrutschen war keine Option. Zum Glück hatten wir
sehr gute Bergschuhe und Stöcke. Nach ca. einer Stunde ab dem Heidelpass waren
wir am Plattenseeli. Der See war meine Motivation für den gesamten Tag. Ich
konnte mir nichts Besseres als eine Erfrischung in einem blauen Bergsee
vorstellen und als ich endlich ankam war der See noch schöner als in meinen
Vorstellungen. Gleich zweimal sprang ich vom Stein in den See und fühlte mich
wie neu geboren. Momente wie diese lassen mich gleich alle Strapazen vergessen
und machen unendlich glücklich. Wir assen noch eine Nudelsuppe und nach 1.5h
Pause ging es weiter zur Sardonahütte.
Die Sonne
war an diesem Tag extrem stark und unseren Sonnencremeproviant beschränkt. Also
musste ich leider in meinem langärmeligen Schlafshirt weiterwandern um meine
bereits verbrannten Arme zu schützen. Nach weiteren 2 Stunden erreichten wir
die Hütte und besonders schön fand ich den Blick auf den Piz Dolf, Piz Sardona
und Piz Segnes – die Flimser Hausberge und meine persönlichen Lieblinge. Ich
war bereits vor 13 Jahren einmal zur Sardonahütte via Sardonagletscher gelaufen
und deshalb wollte ich unbedingt wiederkommen. Denn die Hütte wurde 2015
renoviert. Wir kamen kurz vor 18.00 Uhr an und ich wusch mir mit einem kleinen
Stück Lush Seife im Waschbecken bei dreifachem "Brain-Freeze" die
Haare. Weil ich kein Conditioner dabei hatte musste mir Christian helfen die
Haare zu bürsten haha. Es gab wieder Spagetti und wir hatten Gesellschaft von
den ETH Lehrlingen, welche eine Freiwilligenwoche absolvierten und die
Wanderwege im Gebiet ausbesserten. Leider verlor ich an diesem Abend noch ein
paar Mal bei Scala 40 aber die beiden Büsis konnten meine Laune wieder heben.
Der Höhepunkt der Sardonahütte waren überraschenderweise nicht die beiden Büsis
sondern die fünf Steinböcke die man direkt hinter der Hütte spielen und kämpfen
sehen konnte. Der jüngste Steinbock muss wohl ein Freestyler gewesen sein.
Mehrmals zeigte es uns seine 360° im felsigen Gelände. War für eine
Touristenvorstellung!
Tag 5 – 30'000 Schritte
Sardonahütte
|
Elm
|
20.3km
|
7.30h
|
752+
|
1949-
|
TschinglenAlp
|
Oder auch
der Tag, an dem meine Füsse fast gestorben sind. Aber zuerst zurück zum Anfang:
Frühstück gab es in der Sardonahütte und ich schmuste noch ein bisschen mit den
Büsis – vermisste ich doch meine Sia. Irgendwann werde ich Sia trainieren,
damit ich sie zum Wandern mitnehmen kann. Das wäre der ultimative Catlady
Dream. Nach dem Frühstück suchte ich die Berge nochmals nach Steinböcken ab,
fand aber keine mehr. Der Wegweiser nach Elm zeigte 7 Stunden und 30 Minuten
an. Wir planten also früh zu starten aber die Büsis hielten mich etwas auf. Um
08.30 Uhr ging es los in Richtung Heubützlipass. Der gesamte Umweg für die
Sardonahütte betrug etwa vier Stunden und war es absolut wert. Der heikelste
Teil der Wanderung folgte nach dem Heubützlipass unterhalb des Fahnenstocks zum
Muotatalsattel. Denn der Weg wäre bestimmt machbar war aber noch komplett
schneebedeckt, sehr steil und somit hatte ich mehre Schockmomente in welchen
meine Schuhe anfingen zu rutschen. Stöcke und ein richtiger Bergschuh sind
zwingend notwendig! Dann ging es erstmal 500 Höhenmeter zur Alp beim
Chälberweidli um dann wieder 300 Höhenmeter auf der anderen Seite des Tals
aufzusteigen. Ich mag Abstiege echt nicht… vor allem wenn sie so sinnlos
erscheinen. Aber so ist das in den Bergen.
Auf dem Foopass hatten wir alle Höhenmeter geschafft und es ging nur noch talwärts nach Elm. Sogar das Mittagessen hatten wir ausgelassen. Die 1640 Höhenmeter machten meinen Füssen zu schaffen. Denn ich trug den La Sportiva Nepal – super im Gebirge aber zu hart auf Kiesstrassen. So quälte ich mich ins Tal und lief zum Schluss in meinen FlipFlops. In Elm angekommen fing es an zu regnen und sehr dunkle Wolken kamen auf uns zu. Nach dem Wetterapp Check war klar, dass wir eine Unterkunft suchen müssen. Denn im Zelt bei Regen ist kein Problem, aber bei Gewitter schon. Deshalb reservierten wir zwei Schlafplätze in der Tschinglenfestwirtschaft bei Susi und nahmen die Bahn zur Tschinglenalp. Nochmals 500 Meter den Berg hoch war für diesen Tag zu viel. Zum Glück gibt es die Bahn. Nach einem Bier und Ice Tea mit Chips sind wir zum Fluss und kühlten unsere erschöpften Füsse. Mit der Tschinglenalp Schäferin Astrid redeten wir über die Herdenschutzhunde und haben viel Spannendes über ihre Arbeit erfahren. Zum Znacht gab es - Trommelwirbel – Spagetti! Danach schliefen wir ganz alleine im Massenlager unter dem Dach ein und freuten uns auf die letzte Etappe nach Flims.
Auf dem Foopass hatten wir alle Höhenmeter geschafft und es ging nur noch talwärts nach Elm. Sogar das Mittagessen hatten wir ausgelassen. Die 1640 Höhenmeter machten meinen Füssen zu schaffen. Denn ich trug den La Sportiva Nepal – super im Gebirge aber zu hart auf Kiesstrassen. So quälte ich mich ins Tal und lief zum Schluss in meinen FlipFlops. In Elm angekommen fing es an zu regnen und sehr dunkle Wolken kamen auf uns zu. Nach dem Wetterapp Check war klar, dass wir eine Unterkunft suchen müssen. Denn im Zelt bei Regen ist kein Problem, aber bei Gewitter schon. Deshalb reservierten wir zwei Schlafplätze in der Tschinglenfestwirtschaft bei Susi und nahmen die Bahn zur Tschinglenalp. Nochmals 500 Meter den Berg hoch war für diesen Tag zu viel. Zum Glück gibt es die Bahn. Nach einem Bier und Ice Tea mit Chips sind wir zum Fluss und kühlten unsere erschöpften Füsse. Mit der Tschinglenalp Schäferin Astrid redeten wir über die Herdenschutzhunde und haben viel Spannendes über ihre Arbeit erfahren. Zum Znacht gab es - Trommelwirbel – Spagetti! Danach schliefen wir ganz alleine im Massenlager unter dem Dach ein und freuten uns auf die letzte Etappe nach Flims.
Tag 6 – 25'000 Schritte
Tschinglenalp
|
Flims
|
20.6km
|
8.30h
|
1700+
|
1572-
|
Home
|
Und schon
brach der letzte Tag an und mit ihm das kühle neblige Wetter. Wir frühstückten
um 08.00 und dann kamen die Hüttenwarte Geri und Therese von der
Martinsmadhütte vorbei. Die steht nämlcih auf der Sommer 2018 Bucketlist. Geri
und Therese meinten der Weg über den Ofen wäre gut machbar und mit neuem Ketten
gesichert. Aber heute stand der Segnespass auf dem Programm und die
Martinmadhütte musste warten. Bis zum Segnespass hätten wir 3 Stunden und 30
Minuten gebraucht. Und obwohl es der letzte Tag war, die Beine müde und das
Verlangen nach einer Dusche gross, waren wir bereits nach 2Stunden und 30
Minuten auf 2600 Metern über Meer. Das waren also 1100 Höhenmeter - auf diese Leistung bin ich stolz bei dem
schweren Rucksack auf dem Rücken. Auf dem Segnespass wollten wir ursprünglich
Nudelsuppe kochen, aber man konnte keine Sekunde oben geniessen. Ein kräftiger
Wind wehte uns um die Ohren und so wechselte ich kurz mein vom Aufstieg
verschwitztes T-Shirt und machten und an den Abstieg nach Flims.
Die
Schneefelder liessen uns Zeit sparen, denn wir konnten quasi runter
"sliden". Auf dem unteren Segnesboden lockerten sich die Wolkenfelder
auf und wir hatten Blick auf alle Tschingelhörner und das Martinsloch.
Natürlich machte ich wieder Fotos, denn dieser Anblick macht mich jedes Mal
sprachlos. Und auch kurz vor der Segneshütte lässt einen der Blick zurück über
die Segnesboden Hochmoor Landschaft träumen. So oft bin ich diese Strecke
gewandert und immer wieder verzaubert diese Gegend. Wir wanderten via Trutg dil
Flem bis nach Foppa und nahmen die Sesselbahn bis ins Tal. Es war so schön und
waren happy direkt Zuhause zu sein. Die Dusche konnte ich kaum erwarten!
Schlussendlich sind wir mit Umwegen und Abkürzungen zusammengezählt 111km
gelaufen und haben ca. 8000 Höhenmeter hoch und 7000 Höhenmeter bergab
gewandert.
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